Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart (CDU) hat sich mit Fachleuten des Pfalzklinikums in Klingenmünster über die Folgen von Cannabis-Konsum ausgetauscht. In dem Gespräch mit dabei waren unterem die Ärztliche Direktorin des Pfalzklinikums Dr. Sylvia Claus, der Leitende Oberarzt Abhängigkeitserkrankungen Dr. Rüdiger Münzer, der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Dr. Günther Stratmann sowie Geschäftsführer Paul Bomke.
Thomas Gebhart: „Ich lehne das Vorhaben der Bundesregierung, Cannabis zu legalisieren, ab. Das Gespräch mit den Experten hat mich in dieser Überzeugung bestärkt. Cannabis kann gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden erhebliche gesundheitliche Schäden anrichten. Es handelt sich um einen Risikofaktor für psychische Erkrankungen. Am deutlichsten ausgeprägt ist das erhöhte Krankheitsrisiko bei Psychosen. Cannabiskonsumenten erkranken häufiger an psychotischen Störungen und haben einen ungünstigeren Krankheitsverlauf. Cannabiskonsum erhöht zudem das Risiko für Angststörungen und Depressionen.
Eine Legalisierung ist das falsche Signal an die Mehrheit der jungen Menschen, die kein Cannabis konsumieren. Es besteht die Gefahr, dass in Folge einer Legalisierung die gesundheitlichen Risiken nicht mehr so ernst genommen werden. Die internationalen Erfahrungen zeigen, dass eine Legalisierung zu einer Zunahme des Konsums führt. Eine Folge wird auch sein, dass die psychiatrischen Einrichtungen noch mehr Behandlungsfälle zu schultern haben. Was wir an Stelle einer Legalisierung bräuchten, ist eine besser funktionierende Prävention. Unverständlich sind auch die hohen Cannabismengen, die laut Gesetzentwurf pro Tag künftig abgegeben werden dürfen.“
Thomas Gebhart: „Ich halte den geplanten Weg der Legalisierung für falsch. Darüber hinaus kann ich die Prioritätensetzung der aktuellen Politik der Bundesregierung überhaupt nicht nachvollziehen. Wir haben gerade so viele drängende Probleme, die schnell angegangen werden müssten. Zum Beispiel brauchen die Krankenhäuser schleunigst Unterstützung, um die steigenden Kosten in Folge von Inflation abfedern zu können. Hier geht es um die extrem wichtige medizinische Versorgung der Menschen. Dies müsste mit Hochdruck angepackt werden anstelle einer schädlichen Cannabis-Legalisierung.“
Gebhart weist noch darauf hin, dass Cannabis zu Genusszwecken von medizinischem Cannabis zu unterscheiden ist, das heute schon etwa zur Schmerzlinderung von Ärzten verschrieben werden kann.