Sind Förderschulen für die Ampel ein Ort der Exklusion?

Brandl und Gebhart im Austausch mit Landauer Förderschule

Individuelle Förderung der Kinder muss Vorrang haben vor unrealistischen Inklusions-Plänen der Landesregierung

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl und der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart fordern eine frühe zielgenaue Förderung aller Schulkinder. „Dazu gehört in einigen Fällen auch die Förderschule“, sagen die beiden CDU-Politiker im Anschluss an ein Gespräch mit Vertretern des Schulelternbeirats um Dieter Vonnieda und Bianca Heintz.

Nach Plänen, die von der Landesregierung am 24.5.23 vorgestellt wurden, solle sonderpädagogischer Förderbedarf „so spät wie möglich“ festgestellt werden (Quelle: https://bm.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/hubig-wir-bauen-die-inklusion-an-unseren-schulen-weiter-aus-mehr-qualitaet-mehr-teilhabe-und-durchlaessigkeit-mehr-planstellen).

Das wird auf lange Sicht das Ende der Förderschulen für Lernbeeinträchtigungen und sozial-emotional auffällige Kinder bedeuten. „Die Äußerungen der Ampel und der Landesregierung lassen leider nur einen Schluss zu: Rot-Grün-Gelb sieht die Förderschulen anscheinend mittlerweile als Ort der Exklusion“, so Brandl und Gebhart.

Alle Schüler sollen künftig erst die Grundschule besuchen, bei Problemen dann in der zweiten Klasse einen Antrag stellen, die Förderschule zu besuchen. Dagegen haben Schüler und Eltern protestiert. Gebhart und Brandl: „Die Pläne des Landes gehen in vielen Fällen an der Lebenswirklichkeit vorbei. Die Förderschule muss auch künftig für Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf Lernen ab der ersten und bis zur zehnten Klasse eine Option sein. Für manche Schüler wäre es furchtbar, würden die Pläne des Landes so umgesetzt. Wie weit weg von der Realität ist eigentlich diese Landesregierung“, fragen die beiden CDU-Politiker. 

Nach den Plänen der Landesregierung kämen auf alle Grundschulen zusätzliche Aufgaben zu. Gebhart und Brandl fragen, mit welchem Personal das geleistet werden soll. Die vom Land angekündigten 250 Förderlehrer sind in Anbetracht dessen, dass es massiv an Förderlehrern mangelt und Kettenversetzungen geplant sind, geradezu illusorisch und würden den Mehrbedarf in den Grundschulen niemals auffangen können.

Zudem sind die Grundschulen heute schon oftmals am Limit. Zusätzliche Aufgaben ohne zusätzliches Personal werden zu einer Schwächung der Grundschulbildung führen.

Nach Ansicht der Elternvertreter und Abgeordneten wäre es sinnvoller mit einer frühestmöglichen individuellen Förderung den Bildungserfolg der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen. „Inklusion ist gut – dort wo sie zum Kindeswohl sinnvoll möglich ist. Aber nicht mit der Brechstange, wie die Landesregierung sie durchdrücken will. „Eine frühe, intensive Förderung kann individuell unter Umständen viel besser zu gelingender Inklusion in einer weiterführenden Schule und insbesondere im späteren Arbeitsleben führen. Das System der Förderschulen hat sich an vielen Stellen bewährt und darf nicht weiter ausgehöhlt werden. Es geht um das Wohl aller Kinder“, so Brandl und Gebhart.